Tagebuch 9.-15. Mai
Aus Réunion 2004-2005
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9. Mai
Am Vormittag war heute die Fahrt ans andere Ende des T-Striches dran. Von Bras-Sec aus hatten wir einen beeindruckenden Panoramablick auf Cilaos und den Gebirgszug, der die Cirques von Cilaos und Mafate aus trennt. Auf dem Rückweg machten wir einen kurzen Spaziergang in einer Waldlichtung.
Danach besorgten wir uns Vorräte für's Abendessen und gingen mittags ins Restaurant. Danach begannen wir eine Wanderung zu einem Wasserfall, kehrten aber nach einer Weile wieder um. Auf dem Rückweg kamen wir an der alten Therme vorbei und wählten von dort einen alternative Route zurück in den Ort. Etwa 200 Meter vom Ort entfernt endete der Weg im Nichts und wir mussten noch einmal einen weitern Kilometer laufen: Erst bergab, dann wieder den Berg hinauf. Nach diesem unfreiwilligen Umweg stärkten wir uns ersteinmal bei Kaffee respektive Tee. Danach schauten wir in der Tourist Information einen Diavortrag über Cilaos an.
10. Mai
Heute vormittag räumten wir unser Zimmer im Gîte und stiegen mit etwas kleinerem Gepäck, aber ausreichend Proviant in den Bus zum Ausgangspunkt unserer Wanderung nach Mafate. Die kurze Fahrt über die enge und kurvigen Bergstraße war ein Erlebnis für sich. Der Bus musste in einigen Kurven zurücksetzen, um um die Kurve zu kommen.
Laut Schild am Anfang des Wegs stand uns ein Marsch von knapp drei Stunden bevor, aber wir hielten diese Zeitangabe für unrealistisch kurz. Nach einer knappen Stunde erreichten wir eine kleine Holzhütte, wo Tee und Kuchen zur Stärkung verkauft wurde. Die Association Trois Salazes hat hier einen kleinen Kräutergarten angelegt, und so wird dort eine spezielle Kräutermischung für den Auf- und eine für den Abstieg gebrüht.
Nach einer weiteren Stunde hatten wir Hunger und verzehrten unsere in der Früh beim Bäcker erworbenen Sandwiches. Der weitere Weg führte uns durch Felder wilder Erdbeeren und schließlich konnten wir den Pass sehen. Doch es kam immer noch eine weitere Kurve, nochmal ein neuer Anstieg, bis wir endlich auf dem höchsten Punkt unseres Weges ankamen. Von hier aus hatten wir einen sehr guten Blick über Cilaos. Auf der Mafater Seite war es schon stark bewölkt, aber wir konnten tief die verstreuten Häuser unsere Ziels Marla sehen.
Dem Schild zu Beginn unserer Wanderung nach stand uns jetzt noch ein Abstieg von gerade mal 20 Minuten bevor, bei dem wir 400 Höhenmeter überwinden sollten. Tatsächlich brauchten wir eine ganze Stunde, um die engen Serpentinen voller Geröll herunterzusteigen. Als wir schließlich am Gîte ankamen, hatten wir mit den Pausen über fünf Stunden gebraucht. Wir kauften als Trophäe ein T-Shirt, das nur in Mafate verkauft wird.
Wir bekamen im Gîte zu zweit alleine ein ganzes Sechserzimmer. Zum Abendessen gab es Salat, Rougail Cabris und als Nachtisch Gâteau Chouchou.
11. Mai
Nach dem Frühstück (zu unserer Überraschung gab es sogar Brot) machten wir uns auf, wieder den gleichen Weg zurück zu gehen, die wir gekommen waren. Der Aufstieg über die Geröll-Serpentinen ging relativ gut, heute hatten wir auch über den Cirque de Mafate eine guten Blick. Der Abstieg war erheblich beschwerlicher. Wir machten wieder an den selben Stellen eine Pause und verweilten dieses Mal länger bei der Kräuterhexe und kosteten dort auch einen Chouchoukuchen. Wieder unten angekommen, warteten wir kurz auf den Bus und fuhren zurück nach Cilaos.
Auf dem Weg mit dem Auto aus dem Cirque machten wie noch einen kleinen Abstecher in das Dorf Palmiste Rouge. Beim Herausfahren aus dem Talkessel kamen uns heftige Windstöße entgegen. Deswegen fuhren wir vor dem Heimweg noch kurz ans Meer, um die Brecher zu bewundern.
12.-14. Mai
Die letzten Ferientage ruhten wir uns von der Wanderung aus und räumten in unserer Wohnung etwas auf und putzten. Am Samstag kamen dann Barbaras Eltern zu Besuch. Wir holten sie mit dem Auto vom Flughafen in St.-Denis ab. Am Strand von L'Hermitage legten wir einen Zwischenstopp ein und gingen ins Restaurant. Naturgemäß waren Barbaras Eltern von der langen Reise etwas erschöpft, so dass an diesem Tag nur noch ein Einkauf auf dem Programm stand.
15. Mai
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es an die Urlaubsplanung von Barbaras Eltern. Bald stand die grobe Reihenfolge fest: Erst Entspannung auf Mauritius, dann Aktivurlaub auf Réunion. Es fand sich tatsächlich noch ein Flug für morgen von St.-Pierre aus, und eine Ferienwohnung aus dem Reiseführer hatte auch noch ein freies Zimmer.
Also fuhren wir zum Flughafen und holten die Tickets ab. Danach gingen wir noch auf den Jahrmarkt in St.-Pierre und machten einen kurzen Spaziergang an der Strandpromenade.